Der Deutsche Bundestag hat heute den Änderungen im Staatsangehörigkeitsgesetz in dritter Lesung zugestimmt. Die Reform sieht kürzere Fristen für die Einbürgerung und Möglichkeit einer doppelten Staatsbürgerschaft vor.

Die Mannheimer SPD-Bundestagsabgeordnete Isabel Cademartori bezeichnet die Reform des Staatsangehörigkeitsgesetzes als historischen Fortschritt: „Seit Beginn meines politischen Engagements setze ich mich für die Reform des Staatsangehörigkeitsrecht ein. Es ist ein großer historischer Erfolg, dass es mehr als 20 Jahre nach dem ersten Versuch durch die Rot-Grüne Regierung nun gelungen ist, das Staatsangehörigkeitsrecht an die Lebensrealität vieler Menschen, auch in Mannheim, anzupassen.”

„Ein modernes Staatsangehörigkeitsrecht ist ein wichtiger Baustein, um unser Land attraktiv für die dringend benötigten internationalen Fachkräfte zu machen. Mit der Reform stärken wir unsere Wirtschaft und verbessern unsere Stellung im globalen Wettbewerb um die klügsten Köpfe. Eine Einbürgerung ist nun bereits nach fünf, statt bisher acht Jahren möglich, vorausgesetzt der Lebensunterhalt ist gesichert, die Deutschkenntnisse sind ausreichend und es gibt ein Bekenntnis zu unserer freiheitlich-demokratischen Grundordnung“, so Cademartori.

Besonders freut sich Cademartori über die vereinfachte Anerkennung der doppelten Staatsbürgerschaft: „Als Tochter eines chilenischen Vaters und einer deutschen Mutter bin ich in beiden Ländern – Chile und Deutschland – aufgewachsen und habe auch beide Staatsangehörigkeiten. Ich empfand es immer als Bereicherung und bin froh, dass diese Möglichkeiten nun allen offen stehen, die die Voraussetzung zur Einbürgerung erfüllen.“ 

Die Reform sieht weiterhin eine Sonderregelung für die Angehörigen der sogenannten Gastarbeitergeneration vor. Sie können ihr Sprachniveau in Zukunft auch mündlich nachweisen. „Diese Regelung ist eine Würdigung der Leistung der vielen Gastarbeiterinnen und Gastarbeiter, die unser Land maßgeblich mitgeprägt haben. Gerade in Mannheim wohnen viele Mitbürgerinnen und Mitbürger der ersten Gastarbeiter Generation. Endlich können auch sie Deutsche werden – auch wenn bei ihrer Anwerbung auf Integration und Spracherwerb seitens Deutschlands keinen Wert gelegt wurde. Sie leben seit Jahrzehnten in unserer Stadt und sind tief in unserer Gesellschaft verwurzelt. Die ehemaligen Gastarbeiter sind keine Gäste mehr, sondern Staatsbürger“, so Cademartori weiter. „Während Rechtsextreme widerwärtige Deportationspläne entwickeln, setzen wir mit unserem novellierten Staatsangehörigkeitsrecht ein starkes Signal an die Millionen Menschen mit Migrationsgeschichte in unserem Land: Ihr gehört dazu!“

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