Die Bahn ist immer noch in der Krise. In der Halbjahresbilanz gibt es durchaus Anzeichen für eine mögliche Kehrtwende, aber noch ist diese nicht erreicht. Die Deutsche Bahn konnte ihren operativen Verlust verringern und die Schuldenlast vor allem durch den Verkauf von DB Schenker senken. Auch verweist die Bahn auf deutliche Verbesserungen an der gerade sanierten Riedbahn. Das kann aber nicht über eine insgesamt nach wie vor sehr geringe Pünktlichkeit im Fernverkehr und damit eine hohe Unzuverlässigkeit hinwegtäuschen.
Der Bund investiert derzeit Rekordsummen in die Infrastruktur. Gleichzeitig erwarten wir von der Bahn, einen ambitionierten Konsolidierungskurs zu verfolgen, der nicht auf kurzfristige Einspareffekte zu Lasten der Belegschaft und der Kundinnen und Kunden geht, sondern vielmehr auf den Abbau von unnötigen Strukturen setzt und höhere Einnahmen durch mehr und zufriedenere Fahrgäste setzt. Der Bund muss seine Steuerungsfunktion stärker als bisher wahrnehmen. Wir erwarten hierzu vom Verkehrsminister zeitnah Vorschläge, wie im Koalitionsvertrag verabredet.
